Wissenschaftler auf Kreta haben ein Bakterium entdeckt, das im Kampf gegen Moskitos helfen könnte. Labortests haben gezeigt, dass es Moskito-Larven zu 100 % abtötet.
Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Applied and Environmental Microbiology veröffentlicht. Wissenschaftler der Johns Hopkins University in Baltimore (USA) und des Instituts für Molekularbiologie und Biotechnologie (IMBB) in Heraklion (Griechenland) haben auf Kreta Bakterien entdeckt, deren Stoffwechselprodukte die Larven der Stechmücke Culex pipiens molestus unter Laborbedingungen schnell und wirksam abtöten.

Zunächst sammelten die Forscher 186 Proben aus 65 Orten auf ganz Kreta. Die Proben umfassten die oberste Bodenschicht, Bereiche um Pflanzenwurzeln, Pflanzengewebe, Wasserproben und tote Insekten. In anschließenden Tests vernichteten Extrakte, die bakterielle Metaboliten enthielten, innerhalb von 24 Stunden nach der Exposition 100 % der Mückenlarven.
Bakterien im Kampf gegen Mücken
Die Forscher glauben, dass diese Verbindungen zur Entwicklung neuer Biopestizide verwendet werden können – Pflanzenschutzmittel auf Basis natürlicher Substanzen, Bakterien, Viren oder Pilzen. Sie sind eine sicherere Alternative zu chemischen Insektiziden für Mensch und Umwelt. Darüber hinaus haben viele Mückenarten bereits eine Resistenz gegen synthetische Pestizide entwickelt.
Die Forscher betonen, dass ihre Ergebnisse nicht nur für die Bekämpfung von Mücken, sondern auch für die Bekämpfung von landwirtschaftlichen Schädlingen von Bedeutung sind. Biopestizide zersetzen sich jedoch oft schnell und müssen wiederholt angewendet werden, weshalb die Suche nach der richtigen Anwendungsmethode für diese Verbindungen von entscheidender Bedeutung sein wird.

Die Zahl der Mücken auf der Erde wird auf etwa eine Billiarde geschätzt – 10 hoch 15 oder eine Million Milliarden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jährlich mehr als 700.000 Menschen an Krankheiten, die sie übertragen, insbesondere an Malaria.