Die Sahara, die größte Wüste der Welt, verbirgt unter ihrem Sand riesige Süßwasserreserven. Noch vor einigen tausend Jahren war dies ein grünes Land voller Leben. Heute, dank des wissenschaftlichen Fortschritts, wecken diese unterirdischen Ressourcen immer größeres Interesse.

Die größte Wüste der Welt verbirgt riesige Wasservorkommen
Vor einigen tausend Jahren war das Gebiet, das wir heute als Sahara kennen, ein grünes und fruchtbares Land. Es wurde von Menschen und zahlreichen Tierarten bewohnt, wie Felszeichnungen der alten Bewohner belegen. Das Wasser aus den Niederschlägen, die damals fielen, sickerte tief in den Boden ein und bildete riesige unterirdische Vorkommen.
Die Entdeckung der Ressourcen unter der Sahara
Viele Jahre lang blieben diese Ressourcen unbekannt und ungenutzt. Doch die Entwicklung von Wissenschaft und Technologie führte dazu, dass das Reservoir an sauberem Wasser unter der Sahara das Interesse von Forschern und Behörden in Nordafrika weckte. Bereits Mitte des 20. Jahrhunderts begann eine geringe Ausbeutung dieser unterirdischen Reservoirs.
In den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts initiierte Muammar al-Gaddafi das Projekt „Der große künstliche Fluss“, dessen Ziel es war, Libyen mit Süßwasser zu versorgen. Dieses Projekt umfasste ein Netz von unterirdischen Rohrleitungen und Tiefbrunnen. Leider wurde es aufgrund des Ausbruchs des Bürgerkriegs in Libyen nicht fertiggestellt.

Der nördliche Teil des Kontinents birgt Schätze
Trotz Befürchtungen hinsichtlich einer raschen Erschöpfung der Vorkommen deuten neue Schätzungen auf deren enorme Fülle hin. Unter der Sahara selbst befinden sich etwa 150.000 Kubikkilometer Wasser, was dem Volumen von sieben Ostmeeren entspricht. Umfangreichere Untersuchungen zeigen, dass Nordafrika bis zu 660.000 Kubikkilometer Trinkwasser verbirgt.
Dank der Daten des Satelliten Grace (Gravity Recovery and Climate Experiment) konnte festgestellt werden, dass die Wasserreserven unter der Sahara trotz ihrer Nutzung wachsen. Die Analyse der Gewichtsveränderungen der Erdkruste in diesem Gebiet bestätigt, dass die unterirdischen Wasserreserven immer größer werden.