Ein Bauer hat Gold im Wert von 2,3 Milliarden Dollar in der Erde gefunden – alles geht an den Staat

Gold

Ein unscheinbares Stück Weideland in Otago, das bisher nur Schafen und dem Wind bekannt war, könnte heute etwas viel Wertvolleres enthalten als Futter für Vieh. Gigantische Goldvorkommen im Wert von Milliarden. Doch es sind weder Goldrausch noch Bagger, die die Landschaft erobert haben, sondern administratives Chaos und ein wachsender Interessenkonflikt. Denn unter der dünnen Erdschicht liegt nicht nur Metall, sondern auch die Frage: Wer hat eigentlich Anspruch auf den Reichtum Neuseelands?

George Taylor suchte nicht nach Glück. Er ist 49 Jahre alt, betreibt eine Farm und lebt ein ruhiges Leben – bis zu dem Tag, als er nach einem Sturm hinausging, um seine Zäune zu überprüfen. In einer der Schluchten bemerkte er etwas Ungewöhnliches. Ein heller Glanz, kleine Partikel im Boden, die wie Staub aussahen, aber eher metallisch waren. Er nahm etwas davon mit nach Hause. Sein Nachbar, der einst Geologie studiert hatte, warf es zum Waschen in eine Pfanne – und erstarrte. Es war Gold. Und dann kam eine Lawine ins Rollen.

Beamte und Experten rückten an

Ein Bauer hat Gold im Wert von 2,3 Milliarden Dollar in der Erde gefunden – alles geht an den Staat

Experten erschienen auf der Weide. Ihre Bohrungen bestätigten, was nur einmal in einer Generation vorkommt: ein Vorkommen von außergewöhnlicher Reinheit und Konzentration. Es erstreckte sich über mehrere Hektar. Das Potenzial? Mehr als 150 Tonnen Goldnuggets im Wert von über 4 Milliarden neuseeländischen Dollar. Das entspricht einem abstrakten Betrag von fast 2,4 Milliarden US-Dollar.

Aber bevor George sich vorstellen konnte, was das bedeutete… kamen die Beamten. Das Umweltministerium und Crown Minerals sperrten jegliche Aktivitäten auf dem Gelände der Lagerstätte. George erfuhr, dass er ohne Verfahren, Genehmigungen, Umweltverträglichkeitsprüfungen und Konsultationen mit der örtlichen Gemeinde nicht einmal eine Schaufel in die Erde stecken durfte. Denn in Neuseeland ist das Gesetz klar: Was unter der Erde liegt, gehört dem Staat und nicht dem Grundstückseigentümer.

Die Angelegenheit entwickelte sich schnell zu einem nationalen Dilemma. Die Einwohner der Kleinstadt Lawrence standen plötzlich auf unterschiedlichen Seiten. Die einen sehen eine Chance für die Wiederbelebung der Region – neue Arbeitsplätze, Investitionen, vielleicht sogar eine richtige Schule. Die anderen – vor allem Naturschützer – warnen: Wo die Rohstoffindustrie Einzug hält, verschwinden nicht nur die Ruhe, sondern auch die Natur. Und im Boden von Otago gibt es nicht nur Gold, sondern auch Arten, die es nirgendwo sonst auf der Welt gibt.

War es das wert?

Ein Bauer hat Gold im Wert von 2,3 Milliarden Dollar in der Erde gefunden – alles geht an den Staat
Gold

George hat inzwischen seine Anonymität verloren. Auf seinem Grundstück parken Fremde mit Metalldetektoren. In einer Woche besuchen ihn mehr Journalisten als Cousins an Feiertagen. Er hat einen Anwalt engagiert und einen Antrag auf vorläufigen Rechtsschutz gestellt, aber er macht sich keine Illusionen: Er selbst wird höchstwahrscheinlich nie auch nur ein Gramm davon bekommen. Wäre die Situation in Polen anders? Sicherlich sehr ähnlich.

Das Wirtschaftsministerium führt eine Untersuchung durch und hat dieses Gebiet in die Liste der Gebiete aufgenommen, für die Beschränkungen gelten. Und unter der Erde? Dort liegt immer noch das, was im Morgenlicht glänzte. Ungeschöpfter Reichtum und Fluch zugleich. Und wie George selbst sagt, als er auf seinen Zaun blickt: „(…) Das ist vielleicht das teuerste Stück Land, auf dem ich je gestanden habe. Aber heute ist es nur Gras. Und ein Haufen Papierkram.“

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