Elektrofahrräder erobern die Städte im Sturm. Sie ermöglichen eine schnelle und bequeme Fortbewegung, sind umweltfreundlich und eignen sich sowohl für den täglichen Weg zur Arbeit als auch für Ausflüge am Wochenende. Ihre wachsende Beliebtheit ist eine Antwort auf den Bedarf an nachhaltiger und effizienter Mobilität. Doch selbst das bequemste Elektrofahrrad hat einen entscheidenden Nachteil: Der Akku muss regelmäßig aufgeladen werden. Die Suche nach einer Steckdose, das Mitnehmen des Ladegeräts, das Nichtvergessen des Ladekabels – all das kann mühsam und abschreckend sein.

Glücklicherweise gibt es jetzt eine Lösung, die das Aufladen von E-Bikes komplett verändern könnte. Das niederländische Start-up-Unternehmen Tiler hat Tiler Compact entwickelt, ein kabelloses Ladesystem für E-Bikes, das von der Technologie der Smartphone-Ladegeräte inspiriert ist. Man muss das Fahrrad lediglich auf eine spezielle Matte stellen und es an eine Halterung lehnen, die als Energieempfänger fungiert. Es sind keine Kabel, Stecker oder genaue Einstellungen erforderlich – der gesamte Vorgang läuft automatisch und ohne Zutun des Benutzers ab.
Das Herzstück des Systems ist die Induktionsladetechnologie. Der Strom wird über ein elektromagnetisches Feld zwischen einer Spule in der Matte und einer zweiten Spule im Fahrradrahmen übertragen. Die Matte ist 26 × 24,5 cm groß und weniger als 2 cm dick, ihre Leistung beträgt bis zu 150 Watt. Das reicht aus, um einen Standardakku (36 V, 500 Wh) in etwa 3,5 Stunden aufzuladen – vergleichbar mit herkömmlichen kabelgebundenen Ladegeräten mit 2–4 A Stromstärke. Der Unterschied besteht darin, dass der Nutzer hier absolut nichts tun muss, außer das Fahrrad an seinen Platz zu stellen.

Die neue Version des Systems, Tiler Compact, ist eine verbesserte, kompaktere Version des Vorgängermodells Tiler Uno. Dank seiner reduzierten Abmessungen, der vereinfachten Installation und der universellen Konstruktion kann diese Lösung nicht nur in Privathaushalten, sondern auch in öffentlichen Bereichen oder bei Betreibern von Fahrradparks eingesetzt werden. Darüber hinaus kann eine einzige Standard-230-V-Steckdose bis zu 24 solcher Ladematten mit Strom versorgen, was die Anzahl der Kabel und sperrigen Ladegeräte erheblich reduziert.
Der in die Fahrradpedale integrierte Stromempfänger wurde so entwickelt, dass er mit einer Vielzahl von Elektrofahrrädern kompatibel ist. Benutzer können sowohl das gesamte Set als auch nur die Trittbrett mit der Empfangsspule erwerben, was für Besitzer älterer Modelle interessant sein könnte, die diese modernisieren möchten.
Das System kann bereits vorbestellt werden. Die ersten Lieferungen sind für Mitte 2026 geplant, der Startpreis liegt bei 250 Euro