Archäologen haben in den Ruinen der römischen Festung Magna am Hadrianswall ungewöhnlich große Stiefel gefunden, die Fragen über das Leben der ehemaligen Bewohner dieses Ortes aufwerfen.
In Nordengland, unweit der Grenze zu Schottland, haben Archäologen eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht. In den Ruinen der römischen Festung Magna wurden 34 Schuhfragmente gefunden, darunter acht Paare mit einer Länge von mehr als 30 cm.
Der Fund umfasst verschiedene Arten von Schuhen, von Arbeitsschuhen bis zu Kinderschuhen. Die Entdeckung dieser großen Stiefel hat Spekulationen und Fragen über das Leben und die Herkunft der Bewohner der Festung ausgelöst.
Dr. Elizabeth Green, Forscherin an der University of Western Ontario, betont, dass solche Funde ein besseres Verständnis des Alltagslebens von Menschen ermöglichen, die keine Könige oder Helden waren. „Und diese Entdeckung kann uns viel über diesen Ort erzählen, was wir bisher nicht wussten“, sagt sie.
Vielfalt der Bewohner des Forts
Fort Magna wurde von verschiedenen militärischen Gruppen und ihren Familien bewohnt, die aus verschiedenen Teilen des Römischen Reiches kamen. In den Inschriften an den Wänden des Forts werden Bogenschützen aus Syrien, Soldaten aus Kroatien und Serbien sowie Bataven aus den Niederlanden erwähnt.
Die gefundenen Stiefel sind in einem schlechteren Zustand als die, die im benachbarten Fort Vindolanda gefunden wurden. Archäologen weisen darauf hin, dass klimatische Veränderungen wie Hitze und intensive Niederschläge den Zustand des Bodens beeinflussen und den Verfallsprozess beschleunigen. Daher sind die Ausgrabungen in Magna ihrer Meinung nach dringend.
Die Archäologen planen weitere Untersuchungen, um besser zu verstehen, wer die Besitzer dieser Stiefel tatsächlich gewesen sein könnten. Die Analyse der Abnutzungsspuren könnte dabei helfen, ihre Silhouetten zu rekonstruieren. Aufgrund der römischen Bestattungspraxis ist es jedoch unwahrscheinlich, dass in der Nähe des Forts menschliche Überreste gefunden werden.